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Historische Meilensteine der Sozialen Sicherheit

Die „Historischen Meilensteine der Sozialen Sicherheit“ sind nicht erschöpfend oder endgültig. Sie haben keine wissenschaftliche Grundlage.

Sie sind unter Berücksichtigung ihres jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Hintergrunds zu verstehen.

Sie dokumentieren jedoch die langwierige und komplexe Entstehungsgeschichte des Systems wie wir es heute kennen.

 

Für nähere Erläuterungen wird auf die juristischen und statistischen Publikationen der Generalinspektion der Sozialen Sicherheit verwiesen.

 

Ein chronologisches Verzeichnis der Gesetze (seit 1925) und Verordnungen (seit 1909 und 1938) ist im Sozialversicherungsgesetzbuch zu finden.

 

1810

Erwähnung des Begriffs der „Sicherheit der Bergmänner

1812 Gründung einer Bruderschaft von Fayencearbeitern, die der Fayencefabrik Septfontaines angeschlossen ist

1818

Regelung von sämtlichen Handlungen im Zusammenhang mit den verschiedenen Zweigen der Heilkunde und Gründung einer medizinischen Kommission, die für die „Überwachung von allem, was mit der Heilkunde zu tun hat“, zuständig ist, der Vorgängerin des Collège médical.

1841

Organisation des Medizinalwesens und erste Erwähnung des Begriffs „Medizinalkollegium“

1843

Organisation durch die Gemeindeverwaltungen der geeigneten Einrichtungen zur Verabreichung öffentlicher Unterstützungen an nicht arbeitsfähige Bedürftige, und Definition des Hilfsdomizils

1846

Neuorganisation und Regelung der Wohltätigkeitsbüros, der Vorgänger der Sozialämter

1848

26.600 als Arbeiter qualifizierte Personen in Luxemburg

1848 und 1849

Gründung der  privaten Unterstützungsvereine auf Gegenseitigkeit: der „Arbeiterverein“ und der „Arbeiter-Unterstützungs-und-Schieds-Verein"

1855

Zahl der Zulassungen zur Ausübung eines der Zweige der Heilkunde in Luxemburg:

27 Doktoren der Medizin
18 Doktoren der Chirurgie
14 Chirurgen
16 Obstetriker
13 Geburtshelfer

2 ausländische Zahnärzte
19 Apotheker
9 Tierärzte
181 Hebammen

1855

Gründung des Zentralhospizes in Ettelbrück, Vorgänger des Centre Hospitalier Neuropsychiatrique

1869

Organisation des Bergbaudienstes

1872

Erstes Gesetz, in dem eine Commodo/Incommodo-Information erwähnt wird

1876

Regelung der Arbeit von Kindern und Frauen

1877

Gründung einer Hebammenunterrichts- und Entbindungsanstalt

1891

Erstes Gesetz, welches die auf Gegenseitigkeit beruhenden Hilfskassen anerkennt, und Einrichtung einer commission supérieure d'encouragement („höhere Kommission zur Förderung“ [dieser Hilfskassen]) (welche 1961 zum Conseil supérieur de la Mutualité wird)

1897

Einführung des Hilfswohnsitzes als Ergänzung zum Gesetz von 1843 und zur Regelung von 1846

1900

Gründung eines praktischen bakteriologischen Laboratoriums

1901

Einführung der Krankenversicherung

1902

Einführung der Unfallversicherung

1902

Gründung des Schiedsgerichts (in Sachen Unfallversicherung)

1902

Gründung der Inspektion der gewerblichen Arbeit

1903

21 Bezirkskrankenkassen und 48 Betriebskassen

1903

Erste Sozialwahlen (für das Schiedsgericht in Sachen Unfallversicherung)

1905

Erstes zweiseitiges Sozialversicherungsabkommen - mit Belgien - in Sachen Unfallversicherung

1907

36.888 Hauptversicherte in der Krankenversicherung (ohne Berücksichtigung der Mitversicherten)

1911

Einführung der Alters- und Invalidenversicherung

1912

Gründung der Fürsorgekasse für die Angestellten der Gemeinden und öffentlichen Anstalten

1914

Herabsetzung des Renteneintrittsalters von 68 auf 65 Jahre

1916/1917

Erste private Initiativen - in der Stahlbranche - in Sachen Kindergeld

1916

Einführung einer Teuerungszulage an bestimmte Staatsbeamten und -angestellte für unterhaltsberechtigte Kinder

1918

Einführung des Achtstundentags

1919

Errichtung von Arbeiterausschüssen in gewerblichen Betrieben

1919

Errichtung eines Sanatoriums in Baumbusch durch die Alters- und Invalidenversicherung

1920

Kauf des Schlosses Bofferdange durch die Alters- und Invalidenversicherung und Errichtung eines Altenheims

1921

Einführung der gesetzlichen Grundlage betreffend die Arbeitslosigkeit

1924

Errichtung von wählbaren Berufskammern

1924

Entscheidung des Ausschusses der Alters- und Invalidenversicherung über den Bau eines Sanatoriums in Vianden

1924

Gründung des  Nationalverbands der luxemburgischen auf Gegenseitigkeit beruhenden Hilfskassen und Sparvereine

1925

Einführung der Sozialversicherungsordnung

1925

Einführung der Hinterbliebenenrenten

1926

Entschädigung für 20.669 Arbeitsunfälle im Industriezweig der Unfallversicherung

1928

Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Berufskrankheiten

1931

Einführung der Absicherung der Privatangestellten durch eine allgemeine Rentenversicherung

1933

Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Wegeunfälle

1934

134 durch großherzoglichen Beschluss oder Ministerialbeschluss genehmigte auf Gegenseitigkeit beruhende Hilfskassen und Sparvereine

1940

Die deutsche Besatzungsmacht führt die „Verordnung über die Durchführung der Sozialversicherung in Luxemburg“ ein. Die von der deutschen Besatzungsmacht eingeführten Bestimmungen betreffend die Unfall-, Alters-

1941

Die auf Gegenseitigkeit beruhenden Kassen und Vereine werden dem „Stillhaltekommissar für das Organisationswesen in Luxemburg“ unterstellt. Auf Gegenseitigkeit beruhende Tätigkeiten werden verboten.

1944

Erste Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung der Kriegsschäden und Gründung des staatlichen Kriegsschädenamts

1944

Gründung der Inspection des Institutions sociales [Inspektion der Sozialinstitutionen], die 1974 zur Inspection générale de la Sécurité sociale [Generalinspektion der Sozialen Sicherheit] wird

1945

Organisation des Conseil supérieur des assurances sociales [Oberstes Schiedsgericht der Sozialversicherung]

1945

Gründung des Office national du travail [Nationales Arbeitsamt] als Ersatz für die Arbeitsnachweisämter Aus dem Office national du travail wird schrittweise die Agence pour le développement de l'emploi [Arbeitsagentur]

1945

Einführung der Mindestlöhne

 

1946

Einstellung der Anwendung aller betreffend die Unfall-, Alters- deutschen Besatzungsmacht eingeführten gesetzlichen oder verordnungsrechtlichen Bestimmungen und Verwaltungsvorschriften

und

Wiederinkraftsetzung aller vor dem 1. Oktober 1940 geltenden luxemburgischen Gesetze und Verordnungen (vorbehaltlich der Änderungen und Zusätze am Gesetz vom 17. Dezember 1925 betreffend die Sozialversicherungsordnung und an den ergänzenden Gesetzen dieses Gesetzbuchs)

1947

Einführung des Kindergeldes für alle Arbeitnehmer

1948

Die Sozialversicherung wird mit Verfassungsrang ausgestattet.

1951

Einführung einer gesetzlichen Grundlage für die Wiedergutmachung von Kriegsschäden

1951

Einführung der Rentenversicherung für Handwerker

1951

Gründung der Entraide médicale des CFL [Krankenkasse der nationalen Eisenbahngesellschaft]

1951

Gründung der Caisse de maladie des fonctionnaires et employés publics [Krankenkasse der Beamten und Angestellten des Staates]

1954

Regelung der Ruhegehälter der Staatsbeamten

1954

Einführung der Mindestrenten

1954

Gründung des Service des médecins de confiance [Dienst der Vertrauensärzte], Vorgänger des Service de contrôle médical [Kontrollärztlicher Dienst] und des Contrôle médical de la sécurité sociale [Kontrollärztlicher Dienst der Sozialversicherung]

1956

Gründung der Caisse de pension agricole [Landwirtschaftliche Rentenkasse]

1957

Einführung der Krankenversicherung für Handwerker, Kaufleute und Industrielle

1959

Ausdehnung des Anspruchs auf Kindergeld auf Selbstständige

1959

Aufstellen der ersten Vorschriften in Sachen Soziale Sicherheit der Wanderarbeitnehmer auf europäischer Ebene

1960

Einführung der Rentenversicherung für Kaufleute und Industrielle

1960

Gründung des Fonds national de solidarité [Nationaler Solidaritätsfonds] und Bewilligung von Leistungen an alte, erwerbsunfähig gewordene, solidaritätswürdige, erwerbsunfähig geborene (behinderte) Personen

1961

Zweites Gesetz über die sociétés de secours mutuels [auf Gegenseitigkeit beruhende Hilfskassen]

1962

Gründung der Caisse de maladie agricole [Landwirtschaftliche Krankenkasse]

1963

Einführung der Zusammenrechnung der Versicherungszeiten innerhalb der nationalen Systeme (nicht zu verwechseln mit der Zusammenrechnung der Versicherungszeiten auf internationaler Ebene)

1964

Einführung der Kranken- und der Rentenversicherung für selbstständige Erbringer von Dienstleistungen intellektueller Art

1964

Einführung der Anpassung der Renten an die Entwicklung  der Löhne

1966

Gründung des Service de contrôle médical [Kontrollärztlicher Dienst]

1969

Einführung des Nachkaufs von Rentenversicherungszeiten

1971

Einführung der Kurzarbeit wegen winterlicher Witterungsbedingungen

1971

Einführung einer Sonderzulage für blinde Personen

1971

Umsetzung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 zur Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbstständige sowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern

1974

Anfänge der Informatisierung der Sozialversicherungsträger und Gründung des Centre d'informatique, d'affiliation et de perception des cotisations commun aux institutions de sécurité sociale [Gemeinsames Zentrum der Sozialversicherungsträger für Informatik, Anmeldung und Erhebung der Beiträge], Vorgänger des Centre commun de la sécurité sociale [Zentralstelle der Sozialversicherungen]

1975

Einführung der konjunkturbedingten Kurzarbeit

1975

Einführung des bezahlten Mutterschaftsurlaubs

1976

Gründung der Administration de l'emploi [Arbeitsagentur] als Ersatz für das Office national du travail [Nationales Arbeitsamt]. 2012 bekommt die Arbeitsagentur den Namen Agence pour le développement de l'Emploi

1977

Einführung der strukturell bedingten Kurzarbeit

1978

Beginn des Betriebs des Service de Rééducation et de Rééadaptation fonctionnelle [Rehazentrum]

1979

Gründung des Contrôle médical de la sécurité sociale [Kontrollärztlicher Dienst der Sozialversicherung] als Ersatz für den Service de contrôle médical [Kontrollärztlicher Dienst]

1979

Einführung einer Sonderzulage für schwerbehinderte Personen

1980

Einführung der Mutterschaftszulage

1980

Einführung des Vorschusses und der Eintreibung von Unterhaltszahlungen durch den Nationalen Solidaritätsfonds

1985

Gründung der Caisse nationale des prestations familiales [Nationale Kasse für Familienleistungen], um folgende vier Kassen zu ersetzen: die Caisse d'allocations familiales des ouvriers [Kasse für Familienleistungen der Arbeiter], die Caisse d'allocations familiales des employés [Kasse für Familienleistung der Angestellten], die Caisse d'allocations familiales des non-salariés [Kasse für Familienleistungen der Selbstständigen], den Fonds des allocations de naissance [Fonds für Geburtszulagen]. 2016 bekommt die CNPF den Namen Caisse pour l'avenir des enfants [Zukunftskasse]

1986

Einführung des revenu minimum garanti [garantiertes Mindesteinkommen] und Gründung des Service national d'action sociale [Nationales Sozialamt]

1986

Schrittweise Umsetzung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen in Sachen Sozialversicherung

1986

Einführung der Schulanfangszulage

1987

Einführung eines einheitlichen Beitragssystems in der Rentenversicherung

1987

Einführung der Anrechnung der Baby-Jahre in der Rentenversicherung

1988

Einführung einer Erziehungszulage

1989

Einführung einer Pflegezulage

1990

Der Vorruhestand  wird gesetzlich verankert.

1991

Einführung der vorgezogenen Altersrente mit 57 Jahren

1992

Gründung der Union des caisses de maladie [Krankenkassenunion], die 2008 zur Caisse nationale de santé [Nationale Gesundheitskasse] wird

1995

Einführung der unfreiwilligen witterungsbedingten Arbeitslosigkeit und der unfreiwilligen betrieblich bedingten Arbeitslosigkeit

1998

Beteiligung an den Kosten des Aufenthalts in einem Seniorenheim für die Bewohner von centres intégrés [Seniorenheime] und maisons de soins [Pflegeheime] und die Nutzer von centres socio-gérontologiques und foyers du jour psychogériatriques [Tageszentren für Senioren]

1998

Einführung der Pflegeversicherung und Gründung der Cellule d'évaluation et d'orientation de l'assurance dépendance [Bewertungs- und Orientierungsstelle der Pflegeversicherung]

1999

Einführung der Zusatzrenten

1999

Einführung des Elternurlaubs

2002

Einführung einer Erziehungspauschale

2003

Einführung des Einkommens für schwerbehinderte Personen

2007

Einführung des Kinderbonus

2008

Einführung des Einheitsstatus für Arbeitnehmer der Privatwirtschaft

2008

Gründung der Mutualité des employeurs [Mutualität der Arbeitgeber]

2008

Gründung der Caisse nationale de santé [Nationale Gesundheitskasse]. Sie ersetzt die Union des caisses de maladie [Krankenkassenunion], die Caisse de maladie des ouvriers [Arbeiterkrankenkasse], die Caisse de maladie des Employés privés [Privatangestelltenkrankenkasse], die Caisse de maladie des employés de l'Arbed [Krankenkasse der Arbed-Angestellten], die Caisse de maladie des ouvriers de l'Arbed [Krankenkasse der Arbed-Arbeiter], die Caisse de maladie agricole [Landwirtschaftliche Krankenkasse], die Caisse de maladie des professions indépendantes [Selbstständigenkrankenkasse].

2008

Gründung der Caisse nationale d'assurance pension [Nationale Rentenversicherungskasse] und des Fonds de compensation commun au régime général de pension [Gemeinsamer Ausgleichsfonds des allgemeinen Rentensystems]. Die CNAP ersetzt das Etablissement d’assurance contre la vieillesse et l’invalidité [Alters- und Invalidenversicherungsanstalt], die Caisse de pension des employés privés [Rentenkasse der Privatangestellten], die Caisse de pension des artisans, des commerçants et industriels [Rentenkasse der Handwerker, Kaufleute und Industriellen] und die Caisse de pension agricole [Landwirtschaftliche Rentenkasse].

2009

Einführung der Kostenübernahme für Palliativpflege und des Sonderurlaubs zur Sterbebegleitung

2010

Gründung der Agentur eSanté

2010

Inkrafttreten der Verordnung (EG) Nr. 883/2004 zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit

2012

Aus der Administration de l'emploi wird die Agence pour le développement de l'emploi [Arbeitsagentur].

2015

793.044 Versicherte in der Kranken- und Pflegeversicherung

2015

172.606 gezahlte Renten

2015

19.938 anerkannte Arbeitsunfälle

2015

13.542 Empfänger von Pflegeversicherungsleistungen

2015

10.193 Haushaltsgemeinschaften, bestehend aus 20.900 Mitgliedern im Rahmen des RMG

2015

188.600 Empfänger von Basis-Kindergeld

2015

Laufende Kosten der Sozialversicherung: 11.556.300.000 Euro

2016

Aus der Caisse nationale des prestations familiales [Nationale Kasse für Familienleistungen] wird die Caisse pour l'avenir des enfants [Zukunftskasse], und Reform des Elternurlaubs.

2017

48 anerkannte Mitgliedergesellschaften der Fédération nationale de la Mutualité luxembourgeoise [Nationaler Verband der luxemburgischen Mutualität] mit 279.942 Mitgliedern

2017

8.251 Begünstigte des Elternurlaubs im Jahr 2017 im Vergleich zu 4.720 im Dezember 2016

2017

835.000 Versicherte in der Kranken- und Pflegeversicherung

2018

Reform der Pflegeversicherung und Gründung der Administration d'évaluation et de contrôle de l'assurance dépendance [Bewertungs- und Kontrollbehörde der Pflegeversicherung]

2018

18,97 Mrd. Euro Rücklagen der Rentenversicherung

2018

858.000 Versicherte in der Kranken- und Pflegeversicherung

2019

Abschaffung des Revenu minimum garanti (RMG) [garantiertes Mindesteinkommen], Einführung des Revenu d'inclusion sociale (REVIS) [Einkommen zur sozialen Eingliederung] und Gründung des Office national d’inclusion sociale [Nationales Amt für soziale Eingliederung]

2019

Inkrafttreten der Bonus-Malus-Regelung in der Unfallversicherung

2019

Drittes Gesetz über die auf Gegenseitigkeit beruhenden Kassen und Vereine

2019

880.000 Versicherte in der Kranken- und Pflegeversicherung

2020

Einrichtung der dossier de soins partagé [elektronische Patientenakte]

2021

Vorstellung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung